Wellness-Paradies unter grünem Dach in Arosa, Schweiz

Lichtsegel auf einem Gründach mit Gras

Die Integration der „Tschuggen Bergoase“ ins Landschaftsbild ist durch das Grasdach sehr gelungen – und dabei die Lichtsegel spannungsvoll in Szene gesetzt.

Treppenförmig abgestuftes Gründach mit Rasen

Treppenförmig abgestuft sind die insgesamt 2.500 m² Rasendachfläche.

Gründach mit Gras, Lichtsegeln und Terrassenbereich mit Swimming Pool

Eine gläserne Brücke schafft die Verbindung zwischen Wellnessbereich und Hotel.

Lichtsegel auf einem Dach mit Rasen

Architektonisch eindrucksvoll und gleichermassen funktional sind die Lichtsegel, da sie der Tageslichtbeleuchtung der darunter liegenden Wellnessbereiche dienen.

Das Tschuggen Grand Hotel ist ein international renommiertes Fünfsterne-Hotel in Arosa im Schweizer Kanton Graubünden, bekannt als Sommer- wie auch Wintersporthotel mit geschichtlichen Wurzeln, die bis ins Jahr 1883 zurück reichen. Mit dem Anbau des ca. 5.000 m² umfassenden Wellnessbereichs „Tschuggen Bergoase“ erfuhr das Tschuggen Grand Hotel eine ganz besondere Aufwertung und erhielt aufgrund dessen vielfache Auszeichnungen und beste Platzierungen in nationalen wie internationalen Hotelratings.

Die „Tschuggen Bergoase“ bietet Wellness auf vier Stockwerken mit imposanter Wasserwelt, Sauna- und Dampfbadlandschaften, Behandlungsräumen, Chill-out-Lounge und Feuerstelle, Fitness und Medical Wellness – all dies unter dem grünen Dach mit herausragender Lichtsegel-Architektur, die vom international bekannten Architekten Mario Botta entworfen wurde.

Architektonischer Ansatz

Arosa bietet eine aussergewöhnliche Lage. Die Berge begrenzen einen naturbelassenen Raum, in dem der Mensch kontinuierlich mit der Natur konfrontiert wird. Mario Botta formulierte seinen architektonischen Ansatz für die Bebauung des vorgesehenen Grundstücks mit der „Tschuggen Bergoase“ genau: „Wir haben uns vorgestellt zu bauen, ohne zu überbauen. Während das grosse Volumen der funktionalen Räume im Berg verschwindet, zeugen auftauchende Elemente (Blätter, Bäume – Oberlichter mit einer eigenen Geometrie) von der Gegenwart des Neuen. Diese geometrisch-vegetalen Körper wecken die Neugier der Besucher und „transportieren“ Licht – tagsüber in die unterirdischen Räumlichkeiten und während der Nacht leuchten diese Zeichen eines kollektiven Erholungsraumes in das Dorf hinaus.“

Die ZinCo AG Dachbegrünungssysteme hatte die technische Lösung parat für diese ganz besondere „Dachgestalt“. 

Bautechnische Lösungen

Die insgesamt etwa 2500 m² Dachfläche, die zu begrünen waren, sind treppenförmig abgestuft. Horizontale Flächen wechseln sich mit Schrägdachflächen ab, welche eine Dachneigung von 36° aufweisen. Bei dieser Dachschräge war es sinnvoll, die wurzelfeste Dachabdichtung direkt auf die Betondecke aufzubringen und erst im Anschluss die Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol zu verlegen. Damit entstand ein Umkehrdachaufbau, bei dem die Dachabdichtung vor mechanischen Einwirkungen sicher geschützt unter der Wärmedämmung liegt. Wesentlich für die Begrünung des Umkehrdaches war, dass der weitere Systemaufbau das Ausdiffundieren von Wasserdampf aus dem Dämmstoff ermöglicht. So folgte zunächst ein wasserabweisendes aber dampfdurchlässiges Trennvlies und darauf das Drainelement Floradrain® FD 25-E von ZinCo als Kernelement im Begrünungsaufbau. Dieses Drainelement speichert Niederschlagswasser in seinen Mulden und leitet überschüssiges Wasser durch das unterseitige Kanalsystem sicher zu den Dachabläufen ab. Das Wasserrückhaltevermögen variiert dabei entsprechend bei den horizontalen und geneigten Dachflächen. Das Abflussvermögen ist stets gewährleistet.

Verwendet wurde Floradrain® FD 25-E in Form von Rollenware mit gleichzeitiger Vlieskaschierung. Dies ermöglichte dem Verarbeiter eine effiziente Verlegung in einem Arbeitsgang. Das Vlies sichert die Funktionsfähigkeit der Drainage, da es Feinteile aus der darüber liegenden Vegetationstragschicht fernhält. Mit diesem ZinCo Systemaufbau sind auch auf dem Extremstandort Dach geeignete Wachstumsbedingungen fürs Grün geschaffen.

Keine Rutschpartie

Bevor nun die Vegetationstragschicht aufgebracht werden konnte, waren in den Steildachflächen Massnahmen zur Lagesicherung derselben notwendig. Als Erosionsschutz wurde daher mit Holzlatten eine Schubschwellenkonstruktion gebaut, die einem „Lawinenverbau“ ähnelt. Unterbrochen wird diese Konstruktion lediglich durch die acht aufragenden Lichtsegel. Diese zwischen 9 und 13 m hohen, dreiecksförmigen Lichtsegel aus Glas und Stahl befinden sich nämlich alle bis auf eine Ausnahme im Steildachbereich.

Natürliches Grün

Als Vegetationstragschicht wurde die zuvor abgetragene und zwischengelagerte Humusschicht wieder aufgebracht. Die Schichtdicke beträgt ca. 20 bis 30 cm. Nach Planie und Verdichtung der Humusschicht wurde Rasen ausgesät. In der Anwachsphase wurde die Oberfläche ständig feucht gehalten und die Bewässerung dann langsam reduziert, um die Wurzelbildung nach unten zu fördern. Rasen gehört zur Kategorie der Intensivbegrünung und erfordert auch nach der Anwachsphase eine regelmässige Bewässerung sowie Pflegemassnahmen wie Schnitt und Düngung. Bei der „Tschuggen Bergoase“ steht dabei ein natürlicher Charakter der Rasenfläche im Vordergrund, um einen optisch fliessenden Übergang zur umliegenden Vegetation zu erhalten.

Zu bewundern ist dieses architektonisch eindrucksvolle Dach im Übrigen hervorragend aus der Bergbahn „Tschuggen Express“: dieses hoteleigene Schienentaxi bringt die Gäste des Fünfsterne-Hauses im Sommer und Winter binnen weniger Minuten direkt in das Ski- und Wandergebiet von Arosa.

Unauffällig das Grasdach und spektakulär die geometrischen Lichtsegel – so ergibt sich ein spannungsreicher Kontrast und wie es Mario Botta formulierte „eine faszinierende Antwort von starkem Ausdruck und grossem Respekt gegenüber dem umliegenden Dorf“.

Bautafel

Bauprojekt: „Tschuggen Bergoase“, Wellness-Bereich des Tschuggen Grand Hotels in CH-7050 Arosa GR

Bauherr: Tschuggen Hotel Group AG
Architekt: Mario Botta, CH-6904 Lugano TI Fanzun AG, CH-7000 Chur GR

Baujahr: 2006

Dachfläche: ca. 2.500  m²

Dachaufbau: Umkehrdach – wurzelfeste Dachabdichtung und Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol

Begrünungsaufbau: ZinCo Floradrain® FD 25 RV, Rollenware vlieskaschiert

Bepflanzung: Rasenaussaat

Ausführung: Zingg Gartenbau AG, CH-7013 Domat/Ems GR

Weitere Informationen erhalten Sie bei: 

ZinCo AG
Dachbegrünungssysteme
Eystrasse 16
3422 Kirchberg BE

Tel. 062 389 01 60
E-Mail: info@zinco.ch